Das Museum

Überblick & Schwerpunkte

Die Exponate und die historischen Hintergründe der Sammlung findet man in den wechselnden Jahresausstellungen wieder:
  • die Gefängniszellen und die Vermittlung der ehemaligen Praxis der Gerichtsbarkeit in der Fronfeste,
  • die anschauliche Sammlung der Arbeitswelt der bereits historischen Gewerbe der Hutmacher, Gerber und Säckler, zum Begreifen, die auch im eigentlichen Wortsinn einlädt,
  • die römerzeitlichen Funde, die z.T. aus aktuellen archäologischen Grabungen stamme,
  • die Einbeziehung von moderner Kunst in kulturgeschichtliche Themen,
  • Unter aktiver Beteiligung von Jung und Alt entsteht ein fruchtbares Miteinander von Geschichte und Gegenwart, somit ein Zentrum kulturellen Lebens, bei dem gesellschaftspolitische Fragen das Geschehen bestimmen, und wo auch Platz ist zum miteinander Feiern und Genießen ist.
Als Museum widmen wir uns aktiv und partizipativ den gesellschaftlichen Trends, wie der Klimakrise, der Digitalisierung, der Globalisierung von Wirtschaft und Kultur, dem demografischen Wandel und dem Wertepluralismus, der EU-Erweiterung und Migration. All dies stellt unsere Gesellschaft und die Museen vor gewaltige, historische neue Herausforderungen.

Ein wichtiger Faktor dabei sind sowohl die Herausforderungen des Museums der Gegenwart als auch die der gesamten Gesellschaft. Wir setzen uns mit der Klimagerechtigkeit und dem regionalen Umgang mit der Klimakrise auseinander. Nichtsdestotrotz steht bei uns der Mensch und die Menschenwürde im Mittelpunkt.

Schwerpunkte

In der keltischen Laténe Zeit ( ab ca 500 v.) gehörte das Gebiet von Salzburg zum norischen Stammesverband. Der wegen seiner Rohstoffe wie Eisen, Gold, Bergkristall und des Transitweges begehrte Alpenraum wurde 15 v. Chr unter Kaiser Augustus okkupiert.

Um 45 n. Chr. wurde Noricum zur römischen Provinz ernannt (unter Kaiser Augustus). Die Kernsiedlung entstand am Ufer der Salzach an der Engstelle von Festungsberg, Mönchsberg und Kapuzinerberg. Neben der Stadt Iuvavum umfasste die übrige Besiedlung des Landes vor allem Gutshöfe villae rusticae, dörfliche Siedlungen vici und die an den Reichsstraßen gelegenen Stationen.

Die Gutshöfe im inneralpinen Gebiet befanden sich auf sonnenseitig gelegenen Terrassen. Die Anwesen im Alpenvorland sind hauptsächlich um die Stadt, auf das Seengebiet nordöstlich und nordwestlich der Stadt verteilt. Um die 100 Gutshöfe lassen sich für den Flachgau, Chiemgau, die nördlich und östlich daran anschließenden Gebiete bis zum Attergau anführen.

Damit war die Zahl der villae rusticae Iuvavums im Vergleich zu anderen Stadtterritorien sehr hoch.
Die Landwirtschaft bildete eine wesentliche Grundlage der Wirtschaft, als auch der Sozialstruktur im Römischen Reich. Die auf die Erzeugung von Überschüssen ausgerichteten Landgüter versorgten die zahlreichen Städte und vor allem das Militär.

Ein römisches Landgut bestand aus mehreren, zumeist von einer Mauer eingefassten Funktionseinheiten. Fensterkreuze aus Eisen sowie Riegel und Schlüssel weisen auf Sicherheitsbedürfnis bei den Gutshöfen hin.

Die Gebäude waren in der Regel aus Stein errichtet und mit Dächern aus gebrannten Ziegeln versehen. Die Dachdeckung bestand aus Flachziegeln, genannt tegulae.
Über die Stoßfugen kamen gewölbte Deckziegel, genannt imbrices. Einzelne Wohnräume waren sogar mit Fußbodenheizungen ausgestattet. Die Fenster hatten rechteckige Scheiben aus gewalztem Glas.
Das verhindert ein Abziehen der Wärme durch die Fensteröffnungen und gab auch Licht.
Vom Herrschaftsbereich abgetrennt befand sich das Wirtschaftsareal – die pars rustica – mit den Häusern für den Verwalter und das Gesinde, Scheunen, Speichern, Ställen und Remisen.
In den langjährigen Lehrgrabungen der Universität Salzburg in Kooperation mit dem Salzburg Museum, dem Museum Fronfeste und der Stadtgemeinde Neumarkt wurde eben jener Wirtschaftsteil der Villa rustica von Neumarkt Pfongau mit all seinen dazugehörigen Gebäuden und Flächen untersucht.

Im historischen Gerichtsort Neumarkt am Wallersee waren die Ritter von Uiberracker von 1394 bis 1693 – drei Jahrhunderte lang – Pfleger des Pfleg- und Landgerichtes Liechtenthann und Altenthann. Daneben gehörte es zu den Privilegien der Bürgerschaft – zur Autonomie der Bürgergemeinde Neumarkt – einen Marktrichter zu bestellen. Gegenüber dem Gerichtsgebäude wurde die Fronfeste in Neumarkt am Wallersee 1589 unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau als Amtmann- und Gefängnishaus erbaut. Der Pranger als öffentliche Zurschaustellung der Delinquenten war direkt vor der Fronfeste aufgestellt. Im Gebäude haben sich sechs Originalzellen für die Häftlinge und ein Gefangeneninnenhof erhalten. Im heutigen Gemeindegebiet von Neumarkt am Wallersee standen weithin sichtbar zwei Galgen am Eggerberg und in Sommerholz. Das Bezirksgericht mit dem Grundbuchamt und das Notariat und die Rechtsanwaltskanzleien stellen auch heute wichtige zentralörtliche Funktionen der Stadt dar.
Der Pfleger fungierte als ranghöchster und zugleich als Repräsentant des Hochstifts Salzburg. In seiner richterlichen Position kann er als Vorgänger des heutigen Bezirksgerichts angesprochen werden, während er hinsichtlich seiner Verwaltungsagenden Aufgaben wahrnahm, die heute in erster Linie in die Kompetenz der Stadtgemeinde in der Bezirkshauptmannschaft fallen. Während der Pfleger als Erste Instanz der Urteilssprechung in der niedrigen Gerichtsbarkeit ausübte, hatte er bei der Blutgerichtsbarkeit hauptsächlich die Untersuchung zu führen, Beweise beizubringen und für die Verwahrung des Beschuldigten zu sorgen. Das bedeutete für den Verdächtigen, dass er in der Fronfeste in einer Keuche inhaftiert war. Außerdem musste der Beschuldigte unter „Peinlicher Befragung“ – das heißt unter Folter – zum Tathergang aussagen. Seinen Bericht sandte der Pfleger an die Oberste Gerichtsinstanz in Salzburg, die das Urteil beschloss. Für dessen Vollstreckung war wiederum der Pfleger verantwortlich. Dem Verdächtigten wurde hierauf in der Verhörstube sein Todesurteil verkündet. Zur Handhabung der Blutgerichtsbarkeit stand in der Nähe des heutigen Gasthauses Eggerberg – auf der sogenannten Galgenwiese bei Neufahrn – ein Galgen, auf dem die Todesurteile vollzogen wurden. Auch im Sommerholz – das früher zum Pfleggericht Wildeneck gehörte – gab es östlich von Wallester eine Richtstätte. Der Platz wird heute noch Galgenhügel genannt. Im Katalog der Strafen und des Strafvollzuges galt der Tod durch den Strang als besonders schimpflich. Die Todesstrafe wurde auf Diebe und Räuber angewendet. Jede widerrechtliche Wegnahme von beweglichen Sachen wurde als Raub angesehen. Viehdiebe waren ebenfalls Räuber und wurden daher gehängt. Mit der rechtlichen Ausführung der Hinrichtung durch den Strick war der Scharfrichter befasst. Diesen konnte ein größeres Arbeitsgebiet unterstehen, da die geringe Anzahl der Vollzugshandlungen keinen eigenen Scharfrichter für jeden Gerichtsbezirk notwendig machte. Die vom Richter ausgesprochene Todesstrafe wurde am Morgen nach der Urteilsverkündung vollstreckt. Der Verurteilte durfte noch beichten und seine Henkersmahlzeit einnehmen. Dann zog die Bevölkerung unter dem Läuten der Kirchenglocken zur Richtstätte. Dort erhielt der „arme Sünder“ letzten geistlichen Zuspruch. Die Galgengerüste waren an Wegen oder gut einsichtigen Orten aufgestellt. Da das Errichten eines Galgens eine ehrlose Arbeit war, mussten Männer verschiedener Berufe mithelfen, damit die Schande nicht an einzelnen Handwerkern haften blieb. Die Lage der Richtstätte war typisch: auf eine Anhöhe, abseits des Siedlungsgebiets, aber in der Nähe des Verkehrsweges, denn die Vollstreckung des Todesurteils sollte der Abschreckung von Missetätern und fahrendem Volk dienen. Im Jahre 1778 wurde hier zum letzten Mal die Todesstrafe vollzogen.

Geschichte der Gerberei

Die Lederherstellung gilt als eines der ältesten Gewerbe der Menschheit.
Bereits frühe Kulturen kannten die gerbende Wirkung die Rauch und Öl auf die tierische Haut ausüben.
In Mesopotamien und Ägypten war die Gerberei schon weit entwickelt. Man nutzte die gerbende Wirkung von pflanzlichen Wurzeln und Beeren.
Spätestens im Mittelalter zeigt sich das Berufsbild des Gerbers bereits weitgehend spezialisiert.
Man unterscheidet zwischen Rot-, Weiß- und Sämischgerbern.
Die Rotgerber stellen aus den Häuten von Rind, Pferd, Hund und Schwein ein rotbraunes, strapazierfähiges, zug- und reißfestes Leder her. Als Gerbstoff dient ihnen die sogenannte Lohe, ein Gerbextrakt aus verschiedenen Baumrinden (Erle, Eiche, Fichte), Blätter von Heidelbeeren, Preiselbeeren usw.
Die Weißgerber stellen in erster Linie aus Lamm- und Kitzhäuten ein mit Alaun gegerbtes naturweißes, weiches Handschuhleder und Pelzfelle her.
Die Sämischerer verwenden vorwiegend Wild-, Schaf-, Ziegen- und Kalbshäute, welche sie mittels der gerbenden Wirkung des Fischtrans zu einem naturgelben, weichen und griffigen Leder verarbeiten.
In der Chromgerbung werden vorwiegend Rind, Pferd, Ziege, Schaf und Wild verwendet.
Dabei werden die geschwellten Häute (genannt Blöße)  mit Chromsalz behandelt.
Das so erzielte Leder ist wenig schmiegsam, aber widerstandsfähig.
Bei der Kombination der Chrom- mit der pflanzlichen Kerbung werden in den meisten Fällen die mit Chrom vorgegerbten Leder mit pflanzlichen Gerbmitteln nachgegerbt.

Speziell für Kaiser Franz Joseph I entwickelt die Familie Jahn das sogenannte „Salzburger Altschwarz“, welches die kurze Jagdlederne des Kaisers antik aussehen lässt. Während des 1. Weltkrieges beliefert die Firma das Militär und erlebt damit einen rasanten Aufschwung. In dieser Zeit werden über 100 Angestellte beschäftigt. Mit dem Ende des Krieges kommt es jedoch zu einem wirtschaftlichen Einbruch. Der Betrieb muss verkleinert werden. 1920 sorgen die Salzburger Festspiele für eine Reihe prominenter Auftraggeber, wie Max Reinhardt, Werner Krauss, Xavier Louis Vuitton und paar zu nennen. Ende der 30er Jahre übernimmt Karl Markl die durch eine Fehlspekulation fast verlorene Firma von seinem Schwiegervater Johann Nepomuk Jahn. Mit der Übersiedlung des Betriebes von der Steingasse in Salzburg in das historische Weissgerbergebäude des Jacob Wibmer im Nonntal gelingt Karl Markl ein neuer Anfang. Durch seinen frühen Tod muss sein Sohn Erwin bereits 1948 die Leitung des Familienbetriebs übernehmen. In der Goldgasse – gleich um die Ecke zum Verkaufsgeschäft am Residenzplatz – richtet Erwin Markl später ein kleines Firmenmuseum ein. Im Herbst 1998 muss der Gerbereibetrieb der Firma Jahn – Markl aus finanziellen Gründen aufgelassen werden. Die Bäckerei und das Geschäft werden von der Tochter Eva Brunnauer weitergeführt.

Eine besondere Tradition weist die Hutmacherei in Neumarkt auf, denn nahezu 400 Jahre lang wurden in Neumarkt Filzhüte aus Schafwolle hergestellt. Schon 1621 ist ein Georg Winkler als „Huetstepper“ angeführt. Von 1815 bis 1983 wurde das Hutmachergewerbe von der Familie Auer in Neumarkt ausgeübt.
Georg Auer – 1785 als Sohn des Huterermeisters Wolfgang Auer in Mattighofen geboren – ließ sich als Dreißigjähriger in Neumarkt nieder. Er erwarb die hiesige Hutmachergerechtsame und die Liegenschaft Hauptstraße 45, das Hutererhaus. Das Herstellen eines Hutes war eine aufwendige Angelegenheit. Die Rohlinge wurden durch Filzung verkleinert und dann mit einer Dampfpresse geformt. Nach Anbringung der Hutschnüre oder – bänder erfolgte schließlich über Dampf die Bürstung. Auer-Hüte waren mit großer Sorgfalt hergestellt und dadurch auch formbeständig gegenüber Witterungseinflüssen.
Eine Spezialität war der „Scherbalghut“ – eine edle Kopfbedeckung für besondere Festtage – die sogar noch nach dem Zweiten Weltkrieg in Neumarkt angefertigt wurden. Das Material dafür war das Fell des Maulwurfs. Dieses Tier hat eine gleichmäßige schwarze Behaarung, die sehr dicht, kurz, weich und samtig war. Erfolgreiche Fallensteller bereiteten nicht nur dem Bauern, sondern auch dem Hutmacher eine Freude. Wenn man ein Maulwurffell beim Huterer ablieferte, bekam er sogar ein paar Schilling dafür bezahlt.

Die Fassade des Hutgeschäftes Auer (Hauptstr. 45) war mit einer Metallskulptur von Josef Zenzmaier (geboren 1933 in Kuchl) geschmückt. Der Tennengauer Bildhauer ist ein Meister der Metallskulptur, er arbeitet hauptsächlich in Bronze. Sein Lehrmeister war Giacomo Manzu, in dessen Atelier Zenzmaier drei Jahre lang praktizierte. Von Josef Zenzmaier stammt zum Beispiel die moderne Figur des heiligen Bischofs Virgil, welche die Eingangshalle des Bildungshauses St. Virgil in Salzburg – Aigen schmückt. Die Skulptur „Mann und Frau mit schönen Hüten“ besitzt nun das Museum Fronfeste.
In den Fünfzigerjahren wurde der Betrieb von Josef Auer modernisiert. Die Produktionspalette wurde auf Filz- und Walkwarenerzeugung erweitert. In der Zwischenzeit waren Walkjanker und gewalkte Hausschuhe modern geworden. Damen- und Herrenhüte waren aber als Bestandteile der alpenländischen Tracht und modischen Garderobe weiterhin gefragt. Neuseeländische Schafwolle wurde bis zum fertigen Garn verarbeitet. Zeitweise waren über zwanzig Angestellte und Arbeiterinnen bei der Firma Auer beschäftigt. Dann musste aber ein sinkendes Ansehen des Hutes beklagt werden. Die Menschen nahmen in Kauf, dass zwanzig Prozent der körperlichen Wärmeenergie ohne Hüte verloren gehen. Die Tradition der Hutmacherei in Neumarkt am Wallersee und des angesehenen Familienunternehmens Auer bleiben auch nach der Schließung des Betriebes als Besonderheit des Wirtschaftslebens in Erinnerung.

Quelle: F.P. Enzinger, Festschrift zur Stadterhebung, 2000

Unsere Angebote verbinden einmalige Naturerlebnisse mit Biologie, Geografie und Geologie.
Wir nehmen bei der Workshopgestaltung gerne Rücksicht auf die Lehrpläne der Schulen.
Workshop – WasserWunderWallersee – Spiele und Experimentierpark (Im Weidenpavillon)

Muscheln und Krebse: Gibt’s die wirklich nur im Meer? Wie wird schmutziges Wasser wieder sauber? Was können uns Wassertiere verraten? Ausgerüstet mit Becherlupe und Nudelsieb beantworten wir diese und andere spannende Fragen rund ums Wasser. Während einer Exkursion entlang des Hartlgrabens und den Ufern des Wallersees beobachten wir die unterschiedlichsten Tiere, die in Bach und See leben. Zudem erfahren wir spielerisch vieles über Rolle und Bedeutung des Wassers im Haushalt der Natur.

„Wanderbare Sinne“ ist ein Projekt bei dem ungenutzte Flächen und Landschaften im Zentrum Neumarkts und Ostufers am Wallersee zum öffentlichen Raum wurden. Die unterschiedlichen Stationen werden von Einheimischen und Gästen rege genutzt.
Die Lage des zentralen Projektbereiches im Schnittpunkt zwischen Volksschule, Seniorenwohnheim, Friedhof, Kirche und Geschäftszone zeichnet diese Flächen aus. Sie präsentiert eine hochrangige Nutzung im Sinne der Kommunikation, Begegnung und Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte.

Mit seiner sechs Quadratkilometer großen Wasserfläche ist der Wallersee der größte See des Salzburger Seenlandes.

Der Name des Sees rührt nicht von den auch im See vorhandenen Wallern (= Welsen) her, sondern von dem mittelhochdeutschen Walchen, was Fremde bedeutete. So waren alle romanischen Völker (auch die z.T. romanisierte Bevölkerung der Alpen) südlich von Bayern für die Einheimischen Welsche oder eben Walche.

Naturschutzgebiet Wenger Moor:
Große Teile des Köstendorfer Anteils am See entfallen auf das Naturschutzgebiet Wenger Moor. Auch die Schilfgürtel entlang des Sees stehen unter Naturschutz. Graureiher, Kiebitz, Brachvögel, Enten, Fasane, Haubentaucher, Blässhühner, Eichelhäher, Schwäne und Lachmöwen zählen zu den Bewohnern des Schilfgürtels und des Sees, der auch reich an Fischarten ist: Waller, Brachse, Hechte, Karpfen, Aale, Forellen und Schleie tummeln sich im Gewässer.

Der Wallersee in Zahlen
Fläche: 6,4 km²
Breite: 1900 m
Länge: 5700 m
Tiefe: 23 m
H. ü. Meeresspiegel: 505 m

 

Quelle: F.P. Enzinger, Festschrift zur Stadterhebung, 2000

Im 17. und 18. Jahrhundert gab es in Neumarkt eine äußerst potente Künstlerwerkstatt.
Eine Gruppe überaus begabter Künstler erhielt ihre Ausbildung bei den bedeutendsten Malern und Bildhauern des alpenländischen Barocks.
Als Mitglieder dieser Neumarktner Künstlergilde sind im „Neumarktner Heimatbuch“ von Jakob Vogel nicht weniger als 38 Künstler und Kunsthandwerker angeführt.
Die größte Bedeutung erlangten zweifellos die Maler Josef Andrä Eisl, Benedikt Werkstätter und Mathias Wichlhamer sowieso die Bildhauer Sebastian Eberl und Paul Mödlhammer.
Und auch der in Straßwalchen niedergelassene Meinrad Guggenbichler, den der Neumarktner Maler Mathias Wichlhamer als Bildhauergesellen in seiner Werkstatt aufgenommen hatte, ist, wenn auch nur für ein paar Jahre, zu diesem Kreis zu zählen. Nach dieser Blütezeit der Malerei und Bildhauerei kann Neumarkt am Wallersee auch heute wieder auf ein reiches, vielfältiges künstlerisches Schaffen verweisen.
Selbstverständlich ist es in der folgenden Auflistung nicht möglich, alle, die künstlerisch tätig sind, anzuführen, und die Persönlichkeiten, die mit Kunstwerken zur Position Neumarkts als Künstlerstädtchen beitragen, werden bei Gelegenheit eine entsprechende Würdigung erfahren. Diesmal gilt es, die wichtigsten der bereits verstorbenen Künstler vorzustellen und in Erinnerung zu rufen.
Ebenso beschränkt sich die Auflistung auf den Bereich der bildenden Kunst, obwohl gegenwärtig auch erfreulicherweise viele Aktivitäten auf dem musikalischen Sektor festzustellen sind.

DIE RÖMER IM UMLAND VON IUVAVUM /SALZBURG

In der keltischen Laténe Zeit ( ab ca 500 v.) gehörte das Gebiet von Salzburg zum norischen Stammesverband. Der wegen seiner Rohstoffe wie Eisen, Gold, Bergkristall und des Transitweges begehrte Alpenraum wurde 15 v. Chr unter Kaiser Augustus okkupiert. Um 45 n. Chr. wurde Noricum zur römischen Provinz ernannt (unter Kaiser Augustus). Die Kernsiedlung entstand am Ufer der Salzach an der Engstelle von Festungsberg, Mönchsberg und Kapuzinerberg. Neben der Stadt Iuvavum umfasste die übrige

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VON DER GERICHTSBARKEIT

Im historischen Gerichtsort Neumarkt am Wallersee waren die Ritter von Uiberracker von 1394 bis 1693 – drei Jahrhunderte lang – Pfleger des Pfleg- und Landgerichtes Liechtenthann und Altenthann. Daneben gehörte es zu den Privilegien der Bürgerschaft – zur Autonomie der Bürgergemeinde Neumarkt – einen Marktrichter zu bestellen. Gegenüber dem Gerichtsgebäude wurde die Fronfeste in Neumarkt am Wallersee 1589 unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau als Amtmann- und Gefängnishaus erbaut.  Der Pranger als öffentliche Zurschaustellung der

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BLUTSGERICHTSBARKEIT IN NEUMARKT

Der Pfleger fungierte als ranghöchster und zugleich als Repräsentant des Hochstifts Salzburg. In seiner richterlichen Position kann er als Vorgänger des heutigen Bezirksgerichts angesprochen werden, während er hinsichtlich seiner Verwaltungsagenden Aufgaben wahrnahm, die heute in erster Linie in die Kompetenz der Stadtgemeinde in der Bezirkshauptmannschaft fallen. Während der Pfleger als Erste Instanz der Urteilssprechung in der niedrigen Gerichtsbarkeit ausübte, hatte er bei der Blutgerichtsbarkeit hauptsächlich die Untersuchung zu führen, Beweise

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GERBEREI UND SÄCKLEREI

Die Lederherstellung gilt als eines der ältesten Gewerbe der Menschheit.Bereits frühe Kulturen kannten die gerbende Wirkung die Rauch und Öl auf die tierische Haut ausüben.In Mesopotamien und Ägypten war die Gerberei schon weit entwickelt. Man nutzte die gerbende Wirkung von pflanzlichen Wurzeln und Beeren.Spätestens im Mittelalter zeigt sich das Berufsbild des Gerbers bereits weitgehend spezialisiert.Man unterscheidet zwischen Rot-, Weiß- und Sämischgerbern.Die Rotgerber stellen aus den Häuten von Rind, Pferd, Hund

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DIE FAMILIE JAHN-MARKL

Speziell für Kaiser Franz Joseph I entwickelt die Familie Jahn das sogenannte „Salzburger Altschwarz“, welches die kurze Jagdlederne des Kaisers antik aussehen lässt. Während des 1. Weltkrieges beliefert die Firma das Militär und erlebt damit einen rasanten Aufschwung. In dieser Zeit werden über 100 Angestellte beschäftigt.Mit dem Ende des Krieges kommt es jedoch zu einem wirtschaftlichen Einbruch.Der Betrieb muss verkleinert werden. 1920 sorgen die Salzburger Festspiele für eine Reihe prominenter

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„GUT BEHÜTET“

Eine besondere Tradition weist die Hutmacherei in Neumarkt auf, denn nahezu 400 Jahre lang wurden in Neumarkt Filzhüte aus Schafwolle hergestellt. Schon 1621 ist ein Georg Winkler als „Huetstepper“ angeführt. Von 1815 bis 1983 wurde das Hutmachergewerbe von der Familie Auer in Neumarkt ausgeübt.Georg Auer – 1785 als Sohn des Huterermeisters Wolfgang Auer in Mattighofen geboren – ließ sich als Dreißigjähriger in Neumarkt nieder. Er erwarb die hiesige Hutmachergerechtsame und

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NATUR

Unsere Angebote verbinden einmalige Naturerlebnisse mit Biologie, Geografie und Geologie.Wir nehmen bei der Workshopgestaltung gerne Rücksicht auf die Lehrpläne der Schulen.Workshop – WasserWunderWallersee – Spiele und Experimentierpark (Im Weidenpavillon) Muscheln und Krebse: Gibt’s die wirklich nur im Meer? Wie wird schmutziges Wasser wieder sauber? Was können uns Wassertiere verraten? Ausgerüstet mit Becherlupe und Nudelsieb beantworten wir diese und andere spannende Fragen rund ums Wasser. Während einer Exkursion entlang des Hartlgrabens

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WANDERBARE SINNE

„Wanderbare Sinne“ ist ein Projekt bei dem ungenutzte Flächen und Landschaften im Zentrum Neumarkts und Ostufers am Wallersee zum öffentlichen Raum wurden. Die unterschiedlichen Stationen werden von Einheimischen und Gästen rege genutzt.Die Lage des zentralen Projektbereiches im Schnittpunkt zwischen Volksschule, Seniorenwohnheim, Friedhof, Kirche und Geschäftszone zeichnet diese Flächen aus. Sie präsentiert eine hochrangige Nutzung im Sinne der Kommunikation, Begegnung und Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte. EINIGE STATIONEN UND HIGHLIGHTSWissens-Tankstellen (solarbetriebene Hörstationen)

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WALLERSEE

Mit seiner sechs Quadratkilometer großen Wasserfläche ist der Wallersee der größte See des Salzburger Seenlandes. Der Name des Sees rührt nicht von den auch im See vorhandenen Wallern (= Welsen) her, sondern von dem mittelhochdeutschen Walchen, was Fremde bedeutete. So waren alle romanischen Völker (auch die z.T. romanisierte Bevölkerung der Alpen) südlich von Bayern für die Einheimischen Welsche oder eben Walche. Naturschutzgebiet Wenger Moor:Große Teile des Köstendorfer Anteils am See

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KÜNSTLER IN UND AUS NEUMARKT

Im 17. und 18. Jahrhundert gab es in Neumarkt eine äußerst potente Künstlerwerkstatt.Eine Gruppe überaus begabter Künstler erhielt ihre Ausbildung bei den bedeutendsten Malern und Bildhauern des alpenländischen Barocks.Als Mitglieder dieser Neumarktner Künstlergilde sind im „Neumarktner Heimatbuch“ von Jakob Vogel nicht weniger als 38 Künstler und Kunsthandwerker angeführt.Die größte Bedeutung erlangten zweifellos die Maler Josef Andrä Eisl, Benedikt Werkstätter und Mathias Wichlhamer sowieso die Bildhauer Sebastian Eberl und Paul Mödlhammer.Und

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