GERBEREI UND SÄCKLEREI

Die Lederherstellung gilt als eines der ältesten Gewerbe der Menschheit.
Bereits frühe Kulturen kannten die gerbende Wirkung die Rauch und Öl auf die tierische Haut ausüben.
In Mesopotamien und Ägypten war die Gerberei schon weit entwickelt. Man nutzte die gerbende Wirkung von pflanzlichen Wurzeln und Beeren.
Spätestens im Mittelalter zeigt sich das Berufsbild des Gerbers bereits weitgehend spezialisiert.
Man unterscheidet zwischen Rot-, Weiß- und Sämischgerbern.
Die Rotgerber stellen aus den Häuten von Rind, Pferd, Hund und Schwein ein rotbraunes, strapazierfähiges, zug- und reißfestes Leder her. Als Gerbstoff dient ihnen die sogenannte Lohe, ein Gerbextrakt aus verschiedenen Baumrinden (Erle, Eiche, Fichte), Blätter von Heidelbeeren, Preiselbeeren usw.
Die Weißgerber stellen in erster Linie aus Lamm- und Kitzhäuten ein mit Alaun gegerbtes naturweißes, weiches Handschuhleder und Pelzfelle her.
Die Sämischerer verwenden vorwiegend Wild-, Schaf-, Ziegen- und Kalbshäute, welche sie mittels der gerbenden Wirkung des Fischtrans zu einem naturgelben, weichen und griffigen Leder verarbeiten.
In der Chromgerbung werden vorwiegend Rind, Pferd, Ziege, Schaf und Wild verwendet.
Dabei werden die geschwellten Häute (genannt Blöße)  mit Chromsalz behandelt.
Das so erzielte Leder ist wenig schmiegsam, aber widerstandsfähig.
Bei der Kombination der Chrom- mit der pflanzlichen Kerbung werden in den meisten Fällen die mit Chrom vorgegerbten Leder mit pflanzlichen Gerbmitteln nachgegerbt.

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